Wie für viele Biker ist das dreitägige MTB-Festival am Gardasee auch fürs Team Zwillingscraft Mondraker ein absolutes Highlight zum 1. Mai. Heuer wurden rund 40.000 Teilnehmer gezählt, davon gingen insgesamt über 2500 bei einem der Rennen an den Start, unter Ihnen auch aktuelle und ehemalige Profis der Szene. Neben dem Rennen, steht beim europäischen Auftakt in die Marathon-Saison natürlich auch das erste Zusammentreffen mit den Sponsoren und Freunden aus der Szene im Mittelpunkt.
Nach einer kurzen Nacht hatte Stefan Gorscak als erster das Vergnügen beim E-Bike Rennen. Er durfte auf das nagelneue Mondraker e-Prime Carbon Model 2017 steigen, der ganze Stolz unserer spanischen Freunde wurde erst am Vorabend der Öffentlichkeit präsentiert. Leider bemerkte er bereits kurz nach dem Start, dass ihm die Software der Motorsteuerung einen dicken Strich durch die Rechnung seines ersten E-Bike Rennens machte. Aber wenn das einer durchzieht, dann unser Stefan, der sich ohne Motorunterstützung über die 1500 Höhenmeter peitschte. „Gefühlt bin ich heute die Extrema gefahren, da war die Platzierung zweitrangig, aber ich wollte ja noch die Abfahrtsperformance des Bikes mit den voluminösen Plus-Reifen testen“, so seine Motivation. Die konnte auch überzeugen, und so rettet unser Kämpfer noch Rang 25 von 45 Startern ins Ziel.
Als nächster stellte sich unser Neuzugang Oswald Ehrmann den Herausforderungen der Extrema Strecke, und hielt hier die Fahnen des Zwillingscraft Teams hoch. In den Reihen der Lizenzfahrer gestartet, zwischen Weltmeistern und Olympiasiegern, zeigt auch er eine starke Leistung, kam nach 90km und 3800hm auf Gesamtrang 56 ins Ziel und schrammt mit Platz 4 in seiner Altersklasse nur knapp am Podium vorbei.
Im neuen Startmodus der Veranstaltung folgt nun ein Block mit gleich sechs Zwillingscraft Fahrern. Chris Eckart, Basti Wagner und Stefan Wagener auf der Ronda Grande, sowie Nathalie Reifschneider, Hannes Glöckl und Flo Thaller auf der Ronda Piccola, gingen alle gemeinsam ins Rennen.
Christian Eckart zeigte sich auf der Ronda Grande über 74 km mit über 2800 hm in einer guten Frühform: Sein 11. Platz in der Hauptklasse (12. Platz gesamt von 571 gewerteten Startern) ist eine saubere Leistung… vor allem wenn man bedenkt, dass er einmal falsch abgebogen ist und dadurch rund 4 Min. verloren hat. Seine Zeit im Ziel: 3:51,34 Std. „Man soll doch nie den anderen vertrauen,“ meinte er hinterher schmunzelnd. „Ohne das wäre es wohl Platz 8 geworden, aber ich bin dennoch extrem zufrieden.“
Basti Wagner war zwar auf dem richtigen Weg, stand aber am ersten Anstieg lange im Stau und fand dadurch erst spät in seinen Rennrhythmus, was ihm an den langen Anstiegen zusätzlich schwer viel. „Für mich als Sprinter ist das hier das falsche Terrain, aber es hat trotzdem Spaß gemacht auf den Trails.“ Im Ziel landete er auf einem soliden 20. Platz in der Hauptklasse (22. Gesamt).
Stefan Wagener ging schon etwas müde ins Rennen, der Nachwuchs hatte eine unruhige Nacht beschert, und hatte dann auch noch mit diversen technischen Problemen zu kämpfen, was ihn dazu zwang, das Rennen vorzeitig zu beenden.
Auf der Kurzdistanz Ronda Piccola über 44 km mit 1500 hm waren Hannes Glöckl und Flo Thaller unzertrennlich. Eine Woche zuvor hatte Hannes bei seinem Sieg den Flo noch hinter sich lassen können, hier jedoch machten sie gemeinsame Sache. Die ersten 800 hm des langen Anstiegs teilten sie sich klug ein. Nach der Gipfelquerung und einer kurzen Abfahrt konnten sie in den steilen Rampen von San Giovanni noch mal fünf Plätze gutmachen. In der Abfahrt und auf den letzten flachen Kilometern ins Ziel ging es dank perfekter Zusammenarbeit noch mal genauso, so dass sie das Podest mit Platz 4 (Flo) und 5 (Hannes) der Hauptklasse (Platz 5 und 6 gesamt von 590 gewerteten Teilnehmern) letztendlich nur knapp verpassten. Dabei hatten sie auch nur gut 3 Min. Rückstand auf Wolfram Kurschat, immerhin einer der bekanntesten deutschen Mountainbiker.
Nathalie war bis kurz vor dem Ziel ebenfalls super unterwegs, stürzt allerdings nach einem kleinen Fahrfehler auf dem engen Radweg zurück nach Riva, bei hoher Geschwindigkeit. „Die Heilung wird wohl einige Tage dauern, ich habe Abschürfungen und Prellungen am ganzen Körper, und von meinem schönen Trikot blieb auch nicht viel übrig!“. Trotz allem biss sie gewaltig auf die Zähne und erreicht das Ziel immer noch auf einem tollen 5. Platz.
Zu guter Letzt wurde Nina Gunther auf die Runde geschickt, mit großem Erfolg. Die Ultrakurzdistanz Ronda Facile mit knapp 30 km mit 700 hm legte sie in 1:16,4 Std. zurück. „Die Strecke, die ich mir tags zuvor mit dem E-Bike angeschaut hatte, kam mir entgegen und so ging ich sehr zuversichtlich an den Start. An den beiden ersten Anstiegen lieferte ich mir einen Zweikampf mit einer jüngeren Kaderfahrerin. Da ich wusste, dass ich mich nicht auf einen Zielsprint einlassen sollte, setzte ich am dritten Berg eine Attacke und konnte mich absetzen. Am Ende war es in der Hauptklasse der Sieg und insgesamt Platz 2.“
Nachdem sich die Fahrer am Nachmittag von ihren Strapazen erholen konnten, wurde abends noch gebührend gefeiert. Die „Craft and Friends“-Truppe feierte ihr zehnjähriges Bestehen, hier nochmals herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und vielen Dank für die Einladung.
Ein großer Dank gilt auch unseren fleißigen Helfern, die unsere Fahrer immer großartig unterstützen.